Zur Auslosung der Stellungen gibt es verschiedene Methoden:
Die Stellung kann mithilfe eines Stellungsgenerators ermittelt werden. Alternativ kann die Stellung "ausgewürfelt" werden.
Zuerst werden die Felder für die weißen Figuren auf der Grundreihe ausgewürfelt. Begonnen wird mit der Position des schwarzfeldrigen Läufers (Augenzahlen: 1 = a1; 2 = c1; 3 = e1; 4 = g1; 5 und 6 = erneut würfeln).
Dann wird analog die Position des weißfeldrigen Läufers bestimmt. (Augenzahlen: 1 = b1; 2 = d1; etc.)
Auf den sechs übrigen Feldern der Grundreihe wird dann das Feld für die Dame bestimmt. Dabei werden die Felder ausgehend von a1 durchgezählt.
Ist ein Feld der Grundreihe bereits durch eine andere Figur (einen Läufer) besetzt, wird es nicht mitgezählt.
Analog werden die Felder für die beiden Springer ausgewürfelt, wobei gegebenenfalls bei den Augenzahlen 5 und 6 erneut gewürfelt werden muss.
Zuletzt werden der König und die beiden Türme so auf das Brett gestellt, dass der König zwischen den beiden Türmen steht. Die entstandene Stellung wird spiegelsymmetrisch für Schwarz aufgebaut.
Um die Ausgangsstellungen zu reproduzieren wurden alle 960 Stellungen systematisch durchnummeriert. Mithilfe von Inkrementtabellen kann auf Grund der Positionen der weißen Figuren auf der Grundreihe auf die "Stellungsnummer" zurückgeschlossen werden.
Die Inkrementtabellen, eine Königs- und eine Läufertabelle, sind unten dargestellt. Zur Bestimmung der Stellungsnummer betrachtet man die Reihenfolge der weißen Figuren beginnend vom Feld a1, wobei man die beiden Läufer erstmal nicht beachtet.
Anhand der Positionen der Läufer ergibt sich unter Vergleich mit der Läufertabelle ein Inkrement, das zur Stellungszahl, die aus der Königstabelle ermittelt wurde, addiert wird.
Versuchen Sie doch ein mal die Stellungsnummern für die oben aufgebauten Stellungen zu ermitteln. Der gewöhnlichen Grundstellung des Schachs kann so die Stellungsnummer 518 zugewiesen werden.
Alternativ können alle Schach960-Ausgangsstellungen aus der folgenden Tabelle anhand der zugewiesenen Stellungsnummer ausgelesen werden.
Was macht Schach960 so interessant oder warum sollten wir überhaupt diese Schachvariante spielen?
Im Gegensatz zum normalen Schach hat man bereits zu Beginn der Partie mit völlig anderen strategischen und taktischen Stellungen zu tun. Theoriekenntnisse wie in diversen Eröffnungen entfallen komplett.
Darüberhinaus kann Schach960 die eigene Spielstärke verbessern; der Spieler lernt seine Figuren aktiv zu stellen und zu koordinieren, er bekommt allmählich Stellungsgefühl.
Zudem ist das nötige Umdenken sicherlich förderlich für die Festigung taktischer Motive, da Stellungen auftreten die dem Spieler fremd erscheinen und zu "optischen Täuschungen" führen können.